Blitz - das Magazin für Halle März-Ausgabe 2007
Local Heroes
Die Zugpferde der Zukunft
Und wieder eine neue Ausgabe der Local Heroes. Was passiert in den Metropolen Mitteldeutschlands? Welche Namen sollte man sich heute schon einprägen, weil man sie morgen parat haben muss, wenn man mitreden will? BLITZ! sagt es Euch!
Halle
cela:nous
come & do
cela:nous' Album "come & do" beginnt mit den wundervoll melancholischen, celloschweren "Autumn Nights". Schon hier zeigen die beiden Köpfe der Band, Steffen Paasch und Stefanie "Steps" Tettich, was sie drauf haben. Steps hat diese typische Chansonstimme, sie kann sich richtig elegisch in die Songs legen, Steffen ist der typische Singer/Songwriter.
Sie singt vor allem, daher dominieren ein wenig die schwermütigen Töne. Was nicht unangenehm ist - diese Stimme macht Spaß, auch wenn sie keine lustigen Lieder singt. Am schönsten klingt es auf jeden Fall, wenn sie gemeinsam singen. Ihre drei Mitstreiter sorgen für viel Abwechslung in Instrumentierung und Arrangements. Beispiel dafür die Trompete in "Zu lang". Die Lieder sind mal Liedermaching, mal stark chansonesk, mal von Ethno-Folk beeinflusst. Dazwischen klingt auch schon mal ein trauriger Walzer. Gesungen wird abwechselnd in englisch und deutsch, was üblicherweise Probleme bringt, weil beide Sprachen beim (deutschen) Hörer eigentlich verschiedene Aufnahmehaltungen auslösen. Hier passt alles; der rote Faden ist ohnehin die Abwechslung, die einzige Konstante der stetige Wandel des musikalischen Charakters. Manchmal jedoch kommt Steffen ein wenig zu didaktisch; besonders in "Dein eigenes Ich" wird der Hörer fast erschlagen vom drohenden Zeigefinger.
Insgesamt aber ein sehr interessantes Debüt mit einer beinahe verwirrenden Vielfalt an Stimmungen und Klangfarben. Das macht Lust auf mehr, den Hallensern ist durchaus ein Hit zuzutrauen.
www.celanous.com