Discographie
artist: cela:nous
title: come & go
label: dahlia records
releasedate: 01.02.2007
words/music: stefanie tettich / steffen paasch
band: stefanie tettich – vocal
steffen paasch – guitar, vocal
mario wald – piano
michael griebsch – bass
christoph behling - drums
So wenig das Leben als bloße Anordnung organischer Elemente zu verstehen ist, lässt sich Musik auf die Kombination von Akkorden und Instrumenten reduzieren. Es bedarf der
der Fähigkeit, die menschliche Gefühlswelt in Tönen auszudrücken, sie nach außen zu drehen, um sie erlebbar zu machen.
Dass cela:nous diese Kunst beherrschen, die einen Song mehr sein lässt als die Summe seiner einzelnen Teile und ihm dadurch Leben einhaucht, beweist ihr Album. Hier verbinden sich die traditionellen Elemente der Singer und Songwriter auf eine tief nachempfindbare Weise mit einem vielschichtigen Arrangement aus Gitarren, Klavier, Saxophon, Cello und Drums. Das Ergebnis ist ein sphärischer Sound, in dem man sich wiederfindet und der noch genug Raum zum Atmen lässt. Es ist das Gefühl, als kehrte man nach einer langen Reise nach Hause zurück, an den einzigen Ort, der Geborgenheit und Schutz verspricht. So kann sich der geneigte Zuhörer beruhigt in die Arme der cela:nous Sängerin Steps fallen lassen, die mit ihrer unverwechselbaren Stimme den Zuhörer an die Hand nimmt, um ihm das Tor zu einer Welt zu öffnen, in der es immer wieder neue Dinge zu entdecken gilt. Facettenreich wie die Reisebeschreibungen eines Weltenbummlers erzählt sie in vielen Songs des Albums die nie an Magie verlierende Geschichte zweier sich liebender Menschen. Es ist die Wahrhaftigkeit ihrer Texte, die den Zuhörer niemals zweifeln lässt, vergleichbar den Worten einer Mutter, die für das Kind in jedem Augenblick pure Kraft und reine Wahrheit bedeuten.
Mit der Einfühlsamkeit eines Damien Rice und der emotionalen Bildsprache eines Even Johansen alias Magnet, bringen Steffen und Stefanie ein musikalisches Werk hervor, das sich vor allem durch seine Authentizität in das Bewusstsein des Zuhörers einbrennt. Denn Textzeilen wie “In your soul I trust / In your love I get lost” sind im Falle von cela:nous wortwörtlich zu verstehen, da sich beide nicht nur musikalisch gefunden haben. Dabei war am Anfang ihrer Zusammenarbeit noch nichts von der großen Liebesgeschichte zu spüren.
Es geschah in einer der vielen Sessions, zu denen sie sich trafen, um gemeinsam zu jammen. Viele Worte waren dann nicht nötig, wenn er auf der Gitarre einige Akkorde improvisierte und sie ihre Texte in ein Stimmenuniversum verwandelte. Immer auf der Suche nach dem besonderen Moment, in dem die eigene Musik die Emotionen des Augenblicks schützend umschließt wie ein Cocon sein Inneres. Und eigentlich war alles wie immer. Und doch war alles anders.
Seitdem ist der Sound von cela:nous noch persönlicher und intensiver geworden. Mit jeder Zeile des Textes und jeder Harmonie entsteht eine kleine Welt, die dem Zuhörer wundersam vertraut vorkommt. Denn ihre Songs erzählen vom menschlichen Gefühlskosmos, in dem Platz für die vielen Emotionen ist.
Gröbzig, im Januar 2007
words/music: stefanie tettich / steffen paasch